Teil 19: Die zweite Beschwerde, Runde 3

Teil 19: Die zweite Beschwerde, Runde 3

Nach vier Monaten keimt leise die Hoffnung: Kommt jetzt endlich ein wenig Bewegung rein? Zu früh gefreut. Wer sich die Mühe gemacht hat, von Teil 1 bis Teil 18 nachzulesen, wird sich genau wie wir die Frage stellen, ob I.K.E.A. wirklich für „Ist Kundenservice ein Auslaufmodell?“ steht. Urteilen Sie selbst.


Montag, 20.11.

Das unmoralische Angebot:
Die Vorgesetzte vom Freitag ruft tatsächlich wieder an. Sagt nochmal, dass das Gerät zurückgekauft wird, wir bekommen den vollen Kaufpreis von HÄFTIGT überwiesen und als Entschädigung für die ganzen Umstände 80 Euro auf Kundenkarte.
Ich hab Sie kurz gefragt, ob das ernst gemeint sei. Sie meinte erstaunt, dass 80 Euro das Maximum ist, das sie machen könnte. Ich hab Sie nochmal gefragt, ob sie tatsächlich den ganze Fallhistorie gelesen hat (I.K.E.A. hat sich noch bessere Aufzeichnungen als ich. So wie die organisiert sind.). Und sie meinte: „Ja, natürlich.“
80 Euro. Ich will ja nicht gierig erscheinen, aber die mitrechnende Leserschaft, die bis hierhin durchgehalten hat, ist sicher auch überrascht. Übrigens, ich hab nachgefragt: Wenn die Firma, die den Kühlschrank jetzt ausbaut, gleich wieder einen neuen einbaut, kostet das ca. 90 Euro.
Ich müsste also 10 Euro draufzahlen, damit der Zustand hergestellt ist, der eigentlich seit Anfang August sein sollte.

Persönliches Highlight:
Die Vorgesetzte hat mich tatsächlich gefragt, was ich mir denn vorstelle. Als wären wir am Bazar. Machstu Gegenangebot. Was wäre das Minimum für die merkantile Leserschaft?
– Die Lebensmittel, die die Launen des Kühlschranks nicht überlebt haben
– Den Einbau des neuen Kühlschranks
– Ersatzteile für Siphon (Ha! Die Geschichte hätten sie fast vergessen, geben Sie’s zu.)
– 2 Rechnungen Installateur wegen Planungsfehler I.K.E.A.
– Besorgung Ersatzteile Siphon
– Verdienstentgang/Freie Tage (Obwohl, inzwischen könnte I.K.E.A. auch einen Schlüssel haben.)
– Hatten Sie schon mal länger keinen Kühlschrank? Man muss kleine Mengen kaufen und geht öfter essen.
– Plus: Irgendein Entgegenkommen für den ganzen Ärger – oder ist das schon frech? Wir haben ja erst 18 Teile.

Ich musste leider etwas lauter werden, hab mich aber bemüht, höflich zu bleiben und hab diese Liste nur kurz angerissen. Und sie gebeten, sie mögen sich doch ein weniger beleidigendes Angebot überlegen. In der Relation fast schon eine Frechheit. Sie hat gesagt, sie wird sich melden. Heute ist Donnerstag. Bis jetzt hab ich noch nichts gehört.

Die Zeit, die I.K.E.A. zum Überlegen braucht, könnte ich ja nutzen, das aufzuschreiben. Vielleicht hilft so eine übersichtliche Zusammenfassung ja bei der Lösungsfindung. Aber wie kommt I.K.E.A. bloß zu der gesammelten Information? E-Mail scheint ja nicht zu funktionieren. Ich stell’s einfach ins Internet. Und auf Facebook. Twitter vielleicht. Dann finden sie’s schon. Oder Google findet es für sie. Und alle anderen, die’s interessiert.

 

Ob und wann sich was getan hat, erfahren Sie in Teil 20.