Teil 10: Der dritte Planungsfehler

Teil 10: Der dritte Planungsfehler

An dieser Stelle möchte ich der geneigten Leserschaft gratulieren, die bis hierher durchgehalten hat und selbst nach dem Drama von Teil 9 noch nicht glauben konnte, dass es so weitergehen sollte. Es folgt ein kleines Zwischenspiel, dennoch berücksichtigenswert wenn Sie bei einem Küchenkauf Ähnliches vermeiden wollen. Hernach geht’s wieder richtig zur Sache. Das kann ich (leider) versprechen.

Inzwischen ist die Küche fast fertig, an der Wand hinter der Arbeitsplatte fehlt nur noch das Wandpanel aus Glas. Das sehr lange Teil wird extra zugeschnitten und dafür wurde eine Woche nach dem Einbau nochmal ein Echtmaß genommen. Soll heißen, es kam nochmal einer zum Messen. Man weiß ja nie. (Dieser Zwischenschritt wurde schon in der Planung angekündigt, damals kam es mir noch ein wenig umständlich vor. Jetzt weiß ich, dass auch der nicht wirklich viel bringt).

6 Wochen später wurde das Wandpanel geliefert. Ziemlich lang, aber gut, wir wurden extra darauf hingewiesen, dass es sechs Wochen dauert. Etwas ungewöhnlich war nur, dass die Montage erst 3 Wochen nach der Lieferung erfolgen konnte. Angeblich weiß man nicht, dass es sechs Wochen dauert, bis es geliefert wird.

Vielleicht meint I.K.E.A. ja, dass sich die Familie viel besser an das 3 Meter lange Wandpanel aus Glas gewöhnt, wenn es erstmal 3 Wochen im Weg herumlungert. Das muss man I.K.E.A. echt lassen, was die alles in einem Wohnraum unterbringen – auf solche Ideen kommt man ja normal gar nicht. Und hej, was soll schon passieren, mit einer 3 Meter langen Glasplatte. Unmontiert. An der Wand lehnend.

Als die Platte ordnungsgemäß abgehangen war, wurde sie wie gewünscht montiert und leider, leider kam da der dritte Planungsfehler zum Vorschein. Die Glasplatte wird an der Wand angeschraubt, hernach kommen silberne Zierkappen über die Schrauben. Die haben wir auch bei der Planung ausgesucht.

Was wir nicht wussten: Aufgrund der Länge wird die Platte nicht nur je zweimal links und rechts befestigt, sondern auch zweimal genau in der Mitte. Jetzt wurden aber – genau laut Plan von I.K.E.A. – exakt in der Mitte Steckdosen montiert und dem entsprechend verläuft auch die – nach Plan verlegte – Verkabelung genau in der Mitte. Der Panel-Monteur hat das Gott sei Dank rechtzeitig bemerkt, den sehen tut man das von außen ja nicht: „Da kann man nicht bohren, da läuft eine Leitung.“

Messungen bestätigten seinen Verdacht, die Fotos aus Teil 5 (Siehe rechte Steckdose nach oben) verschafften uns Gewissheit. Echt geil, so ein Planungsservice. Hab ich schon „Hej!“ gesagt? Kurzum, das Wandpanel konnte nur an 5 statt 6 Schrauben befestigt werden. Theoretisch müsste es trotzdem halten. Praktisch hält die silberne Zierkappe nur an einer Schraube. Ohne Bohren keine Schraube. Aber ohne Kappe sieht’s noch blöder aus, zum Glück gibt’s Silikon.


Die Zierkappe wackelt hier übrigens extra für Sie im Tackt zur I.K.E.A. Hotline Warteschleifen-Musik.
(I.K.E.A. – I.K.E.A. – I.K.E.A. – Dupp-duu-duuuu – Ahh-ahh-ahhhh – …)

Da fühlt man sich auch gleich viel sicherer. Aber wie gesagt, das ist nur eine kleine Nebengeschichte. Vielleicht nicht ganz so harmlos, wie der kaputte Trafo, der zwischendurch tatsächlich fast unkompliziert mitgetauscht wurde. Ich konnte es kaum glauben, sei aber hier nebenbei auch mal lobend erwähnt. Man kann ja nicht nur Dings, Sie wissen schon. Dupp-duu-duuuu.

Noch spannender als „Hält die Glasplatte wirklich?“ wird’s im „Teil 11: Das erste kaputte Gerät, Part I“. Das wird ähnlich episch wie Jean-Michel Jarre, Sie können schon mal römische Ziffern googlen, damit Sie später nicht durcheinander kommen.